Urlaubszeit ist die schönste Zeit! Bei „Ich bin urlaubsreif“ und „…endlich Urlaub“ darf die Frage erlaubt sein, wer denn da eigentlich Urlaub „braucht“?

Ich habe mich mit meinem „inneren Team“ nach Friedemann Schulz von Thun auseinandergesetzt. Wer steuert mich? Wer bestimmt mein Handeln? Wer ist da in mir drin und bestimmt Prioritäten? Wer braucht Urlaub? Meine Erfahrung mit der Methode: Sehr spannend und erkenntnisreich!

Der Hirnforscher Gerhard Roth geht davon aus, dass bis zu 30% unserer Persönlichkeit genetisch bedingt sind. Weitere 50% kommen durch Prägungs- und Erlebnisprozesse im frühkindlichen Alter hinzu und nur etwa 20 Prozent unserer Persönlichkeit werden durch spätere elterliche Erziehung, Schule und Gesellschaft beeinflusst. Das Team ist aufgestellt – wie beim Fußball.

Unsere Persönlichkeit ist also ein Team aus verschiedenen Mitspielern! Sich dies einmal vor Augen zu führen, ist sehr wertvoll. Wenn man sich seine aktuelle Lebenssituation oder eine konkrete anstehende Entscheidung vor Augen hält, wird schnell klar, dass mehrere Herzen in unserer Brust schlagen oder dass unser inneres Team die Entscheidungen untereinander aushandeln muss. Dabei kann es heiß hergehen, denn wer da wen zu Wort kommen lässt, hängt von der Art der „internen“ Kommunikation und von der Hierarchie der einzelnen Mitspieler ab.

Diese Art der Kommunikation methodisch zu visualisieren und den verschiedenen Mitspielern einen passenden Namen zu geben, schafft Klarheit. Bei der Namensgebung darf es ruhig etwas phantasievoll zugehen. Um im Bild der Fußballmannschaft zu bleiben, könnte es da zum Beispiel den Stürmer „Spurti“ geben, der ständig los sprintet. …manchmal ins Abseits. Oder den alles überschauenden Mittelfeldmann „Karl Knoten“, ohne den gar nichts läuft.

Hört man dann noch einmal genauer zu und lauscht den Gesprächen der Spieler untereinander, wird die Teamstruktur noch deutlicher. Wer ist Spielführer? Wer hat das Sagen? Wer sagt was über wen? Wer läuft voran? Wer sorgt sich? Wer hat Angst? Wer spielt nicht mit? Wer sollte eingewechselt werden (und wer sorgt dafür, dass dies nie geschieht)?

Um die Ausgangsfrage zu beantworten: im Augenblick hat mein Spieler „Lars Locker“ deutlich die Oberhand. Er nimmt es nicht so ernst mit Regeln und Aufgaben. Er will Spaß und die Seele baumeln lassen. „Rudi Rastlos“ dagegen braucht keinen Urlaub. Er hält die Denkmaschine am Laufen und nimmt sich den Raum für immer neue Ideen. Auch bei 29 Grad im Schatten.

Für all jene, die ihr inneres Team auch bewusster wahrnehmen möchten, vor Entscheidungen stehen, wie Arbeitgeberwechsel oder den Schritt in die Selbständigkeit, biete ich im Herbst ein kleines Seminar an. Interessenten können sich jetzt schon melden.

Telefon 02151 94 93 318 oder mail@jochen-rausch.com

In diesem Sinne, schönen Urlaub!

Jochen Rausch