Unterscheiden wir zwischen Differenz und Konflikt wird schnell deutlich, dass wir alle wohl mit vielen Menschen Differenzen haben. Wir nehmen Dinge anders (differenziert) wahr als andere. Wir sind, denken, fühlen und wollen anders als andere. Unterschiede sind daher nicht nur evolutionär notwendig und wichtig. Sie sind vor allem kein Konflikt aber die Grundlage. Denn es kommt nicht auf die Differenz an, sondern wie wir damit umgehen.

Der Umgang mit Differenzen zeigt sich wieder in der Wahrnehmung. Ein Konflikt ist immer auch eine Interaktion zwischen Parteien. Nimmt eine Partei die Interaktion so wahr, dass sie sich beeinträchtigt fühlt, dass heißt das soziale Gleichgewicht einseitig gestört ist, wird die Partei versuchen, durch eigene Interaktionen, z.B. Rückzug oder Gegenaktion, das Gleichgewicht wieder herzustellen. Ein Kreislauf beginnt, dessen Ausgang Friedrich Glasl (vgl. Glasl, 2011) in seinem Stufenmodell von der „Verhärtung von Positionen“ bis hin zum gemeinsamen Untergang beschreibt.

Ab einem gewissen Stadium im Konflik können die Parteien diesen nicht mehr selbst auflösen. Ganz davon ab, dass sich Konflikte in Unternehmen aufbauen, ohne dass man später weiß, warum oder wie sie entstanden sind. Hier helfe ich, um der Sache auf den Grund zu gehen. Ich helfe dabei, einen Raum zu schaffen und sich zuzuhören und die differierenden Positionen zu verstehen und zu respektieren. Gefestigte Konflikte lösen sich nicht von heute auf morgen in Luft auf. Aber damit sie sich auflösen können, muss jemand etwas unternehmen: Sie!

Herzlichst
Ihr Jochen Rausch