Die inflationäre Entwicklung des Begriffs „auf Augenhöhe“ führt teilweise zu katastrophalem Führungsverhalten. „Augenhöhe“- besser „Gleichwürdigkeit“ oder auch „Gleichwertigkeit“ (je nach Interpretation) – darf nicht dazu führen, dass überhaupt keine Führung stattfindet.
So nicht!
Führung auf Augenhöhe meint nicht, die Mitarbeiter einfach machen zu lassen und alle Hierarchieebenen auszublenden. Insbesondere Startups und sich in Transformation befindliche Unternehmen aber auch belesene Führungskräfte, die nun auch „agil“ werden wollen, werfen viele Begriffe missverständlich durcheinander. Dies führt letztendlich dazu, dass der ganze Haufen führungslos vor sich her werkelt. Zwangsläufig übernehmen dann Menschen die Führung, die dazu aus dem Kollegenkreis informell ausgewählt werden. Wenn es der Unternehmer nicht schafft, den Balanceakt zwischen Fördern und Befähigen auf der einen Seite und dem Hinführen zum gewünschten Ergebnis auf der anderen Seite zu meistern, suchen sich die Mitarbeiter selbst jemanden aus, der ihnen den gewünschten Rahmen gibt oder verlassen kurzerhand das Unternehmen.
Augenhöhe = Gleichwürdigkeit
„Auf Augenhöhe“ bedeutet sicher nicht, aus Angst dem Gegenüber seine Meinung zu sagen, die Führung einzustellen und Missstände unausgesprochen zu lassen. Es bedeutet nicht, sich mit wertvollem Feedback zurückzuhalten. Es bedeutet nicht, als Unternehmer seine eigenen Interessen zurückzustellen. Es bedeutet nicht, dass jeder im Team machen kann, was er will, da er führungsseitig keine Konsequenzen zu befürchten hat. Augenhöhe = heile Welt? Das ist Blödsinn! Die Führung auf Augenhöhe bedeutet vielmehr, mit Achtsamkeit und Verständnis im Hier und Jetzt zu agieren. Augenhöhe bedeutet synonym Gleichwürdigkeit: eine Form des Umgangs miteinander, in der Konflikte ausgetragen werden und Führung stattfindet.
Führen mit Führungsverantwortung
Inwieweit jeder seine eigenen Grenzen hat und inwieweit jede einzelne Führungskraft im Rahmen der Führung balanciert, ist letztlich immer von jedem selbst abhängig. Dazu gehören neben den Unternehmensleitlinien auch die eigenen „Leitlinien“; die eigenen Kriterien, Maßstäbe und Werte zu kennen heißt, sich zu einer Führungspersönlichkeit entwickeln zu können, die ihre Führungsverantwortung annimmt. Helfen kann dabei Coaching. Dies haben größere Unternehmen, mit Führungsnachwuchsprogrammen und der Möglichkeit persönliches Coaching in Anspruch zu nehmen, längst erkannt.
Vereinbaren Sie jetzt einen Termin mit mir, um die Möglichkeiten für Sie zu besprechen!
Herzlichst, Ihr Jochen Rausch