Firmengründungen resultieren normalerweise aus einer Idee, die etwas mit dem fachlichen Hintergrund der Existenzgründer zu tun haben. Ein Schreiner, ein Installateur oder ein Elektriker, der ab sofort auf eigene Rechnung arbeiten möchte, gründet eine Firma in dem Gewerk, das er gelernt hat. Auch moderne Softwareschmieden entstehen in der Regel dadurch, dass Programmierer oder Informatiker zusammenfinden (und wenn sie Glück haben, haben sie während des Studiums noch einen BWLer getroffen). Kfz-Werkstätten werden ebenso selten durch Bäcker gegründet wie Werbeagenturen durch Optiker.

Sicher gibt es hin und wieder ein paar fachfremde Existenzgründungen, die auf einer waghalsigen Idee beruhen. Aus manchen wird etwas – andere Ideen scheitern. Erfahrenen Unternehmern reicht tatsächlich eine Idee, um damit ein Unternehmen zum Fliegen zu bringen. Und im Gegensatz zu diesen glauben immer noch zu viele Menschen daran, ungelernt in der Gastronomie Fuß fassen zu können. Das reguliert dann aber ziemlich schnell der Markt.

Ich habe aber noch von keinem Unternehmen gehört, bei dem der Existenzgründer gesagt hat, dass er so eine super Führungskraft ist, dass er unbedingt ein Unternehmen gründen müsse, um Personal zu führen. Kein Gründer sagt, dass er allein sein Personal zum Erfolg führen will, er motivieren möchte und so irgendetwas an Geschäft richtig richtig groß werden lässt.

Ganz im Gegenteil!

Während in vielen Startups anfänglich ausschließlich die Existenzgründer selber werkeln, kommt – wenn’s läuft – nach und nach Personal hinzu. Dies stellt die Gründer häufig vor Probleme. Denn während die fachliche Expertise meist der Antreiber der zündenden Idee ist, sind die menschlichen Rahmenbedingungen, die Themen des Personals eine Herausforderung, denen viele nicht gewachsen sind. Dies gilt ebenso für die Nachfolger eines Unternehmens, die Kinder und Enkelkinder, die in die Fußstapfen ihrer Vorfahren treten.

Vielen Firmeninhabern ist nicht bewusst, dass ihr Personal nicht auf dem gleichen Kenntnisstand ist, wie die Inhaber selbst. Die Anforderungen sind hoch und die Erwartungen werden nicht erfüllt. Kommt es dann zu Gesprächen ist es für viele Gründer ein Rätsel, wie denn der Mitarbeiter tickt, welchen Bedürfnissen er nachgeht und was ihm wichtig ist. Die Frage, nach dem was meinen Mitarbeiter antreibt, um in meinem Unternehmen zu arbeiten, ist jedoch immens wichtig!

Mit eigenem Peronal muss der Firmeninhaber die Rolle als Führungskraft wahrnehmen. Denn ohne Führung geht es nicht. In kleinen Teams können schon regelmäßig kleine Fauxpass in der Kommunikation dazu führen, dass ein kleiner Schwelbrand ausbricht der letztendlich zu einem lodernden Feuer wird. Es entwickeln sich Situationen, die die Firmeninhaber meist nicht alleine unter Kontrolle bekommen und die mit Kündigungen beendet werden, obwohl damit oft großes fachliches Know-how der Firma verloren geht.

Das Förderprogramm unternehmensWert:Mensch setzt genau an dieser Stelle an. Es fördert kleine und mittelständische Unternehmen, die in Fragen der Personalführung und des Wissensmanagements Rat suchen. Der Bund stellt dafür einen enormen Topf an Geld zur Verfügung, der unkompliziert abgerufen werden kann. Ich bin für das Programm unternehmensWert:Mensch als einziger Krefelder Berater akkreditiert und davon überzeugt, dass über einen Zeitraum von acht bis neun Monaten eine Investigation von ca. 200 € Eigenanteil pro Monat eine gute Investition sind.

Ich wiederhole mich an dieser Stelle: Nichtstun ist deutlich teurer!

Herzliche Grüße und gute Geschäfte

Ihr Jochen Rausch