Anspruch und Realität
Wenn ich Angestellte oder Führungskräfte, Freiberufler oder Selbstständige nach den Eigenschaften einer Führungskraft frage, dann kommen schnell Adjektive wie empathisch, hilfsbereit, fördernd, fair, ermutigend, teamfähig, kollegial, gesellig, humorvoll und natürlich soll die Führungskraft fachkompetent sein. Die Führungskraft soll klar sagen, was für Anforderungen an den Mitarbeiter gestellt werden, aber ihm größtmögliche Freiheit in der Interpretation seiner Aufgabengestaltung geben. Gute Führungskräfte stellen sich in Krisen vor ihre Mannschaft und teilen den Erfolg mit dem ganzen Team. Sie haben ein offenes Ohr für die Belange ihrer Mitarbeiter sind fair im Umgang mit der ganzen Mannschaft, ohne jemanden zu bevorteilen. Kurzum: Führungskräfte sind also ein wie Einstein, Gandhi und Superman.

Frage ich die Führungskräfte dann nach ihrer Selbsteinschätzung zu Erfüllung des oben genannten Kriterienkataloges kommt meist ein schmunzeln auf die Lippen. Dies gefolgt von einer mittelgroßen Denkpause – dann wieder schmunzeln. Denn seine so selbst verbalisierten Soll-Eigenschaften zu leben, ist gar nicht so einfach und braucht Zeit.

Rahmen schaffen
Große Konzerne haben ihre Unternehmensvision, Haltungen und Werte erarbeitet, überprüfen diese regelmäßig und passen sie an den Lauf der Zeit an. Führungskräfte bekommen auf diese Weise einen Rahmen vorgelegt und haben die Aufgabe, die Ausgestaltung in der Praxis zu übernehmen. Die individuelle Herangehensweise wird dann in Seminaren für Führungskräfte erlernt, trainiert und reflektiert.

Aber was ist mit dem Mittelstand? Hier ist oft der Unternehmer selbst die einzige Führungskraft. Entstehen dann über die Zeit Strukturen, in denen Führungsaufgaben delegiert werden müssen, fehlt es den neuen Leitern an Sicherheit im Umgang mit den Kollegen. Dies ist im Handwerk so und geht über den Dienstleistungsbereich bis hin in die Kanzleien und Praxen, in denen Steuerberater, Rechtsanwälte und Ärzte Führungsaufgaben wahrnehmen. Kritik, Stress, persönliche Kränkungen und damit einhergehender Unfrieden stellen dann die Struktur auf eine harte Bewährungsprobe.

Eigene Werte
Das Wissen um die eigenen Werte ist bei der Ausgestaltung von Führung eine große Hilfe für Inhaber, Führungskräfte und das Personal. Werte bilden den Grundstein der Unternehmenskultur, die den Erfolg des Unternehmens maßgeblich sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Negativ vor allem dann, wenn ein ungleiches Werteverständnis zu Zielkonflikten führt. Die Klarheit darüber, wofür der Unternehmer antritt und wofür das Unternehmen steht, hilft hingegen dabei gemeinsame Werte zu leben und diese über die Führung bis zum Kunden zu transportieren.

Gemeinsame Wege
Der Weg dahin ist einfach. Beginnt der/die UnternehmerIn erst einmal sich über sich Gedanken zu machen, „Wofür stehe ich?“, „Warum mache ich das?“, „Was treibt mich an?“, „Wo will ich hin?“ usw., wird das eigene Handeln reflektiert und eigene Werte und Ziele deutlich. Im zweiten Schritt werden die Mitarbeiter eingebunden. Gemeinsam werden dann – im Rahmen der von der Geschäftsführung zur Verfügung gestellten Bandbreite – die Unternehmenswerte erarbeitet und die Mitarbeiter so in die aktive Gestaltung der Unternehmensprozesse eingebunden. Alle Kollegen fühlen sich verantwortlich, agieren intrinsisch motiviert und steigern so nicht nur den internen Wohlfühlfaktor sondern auch das Betriebsergebnis.

Wie das im Detail für Sie und Ihr Unternehmen aussehen kann, erläutere ich Ihnen gerne persönlich. Rufen Sie einfach an.

Herzlichst Ihr
Jochen Rausch